Jahr
1956
Am 28. März bilden 6 Altbauern in Einzingen eine LPG.
1956-58
In den ersten Jahren musste das Vieh noch in den Ställen der Bauern
untergebracht bleiben. In verschiedenen Scheunen wurden provisorische
Schweineställe eingerichtet
1958
Im Dorf wurden mehrere Hühnerställe gebaut. Zuerst 1958 ein kleinerer Stall im
Garten der Fam. Eichentopf mit Gartenauslauf.
Später sind mit sehr viel Aufwand 500er Hühnerbaracken auf dem Kirschberg
gebaut und als Hühnerfarm eingerichtet worden. Dieser Standort hat sich nicht
bewährt.
Es wurde eine neue Hühnerfarm hinter der Lehmgrube (Ortsausgang Nienstedt) mit
3500er Ställen eingerichtet.
1958-59
In diesen Jahren gab es die Möglichkeit Rinderoffenställe zu bauen. Für Einzingen
waren vom Kreis vier Offenställe mit Melkstand vorgesehen. Es wurden aber nur
zwei solche Ställe, als Laufstall (mit Außenauslauf), gebaut. Diese Ställe wurden
im Laufe der Jahre mehrmals umgebaut bis zu den heutigen Boxenlaufställen.
- Pfarrscheune und Ställe gebaut, ein Teil der Vorderwand und des Ostgiebels, die
aus Lehm gebaut waren, wurden mit Steinen erneuert
- die Pfarre hat ein Strohdach (bis 1820)
1960
Einzingen wird vollgenossenschaftlich
1960-61
Als erster Schweinestall wurde ein ein Sauenaufzuchtstall für 65 Sauen mit
Nachzucht von der PGH (Produktionsgenossenschaft des Handwerks) Bau Allstedt
errichtet. Später ging es darum, einen noch größeren Schweinemaststall zu bauen.
Er sollte mit der LPG Liedersdorf in Kooperation gebaut werden; dazu kam es aber
nicht.
1962
Die Scheune von Johanna Oßke (jetzt Stöckel) wurde zum Kuhstall umgebaut, so
dass auf dem Hof 85 Kuhplätze entstanden. Später wurde einer der Offenställe
zum Kuhstall umgebaut; dort wurde mit TBC- und brucelosefreier Viehhaltung
begonnen. Im Zuge dessen wurden die kleinen Bauernställe (bei ehem. Bößler und
Fritz Eckstein) aufgelöst.
1964
In der Gartenscheune von Richard Oßke wurde eine moderne Schrotanlage mit
Körnermühle eingerichtet.
1975
Die LPG Einzingen und die LPG Nienstedt werden zusammengeschlossen
1985
Es war lange Ruhe mit Bauen. In den 80er Jahren wurde beim Kreis ein neuer Chef
für Landwirschaft eingesetzt. Dieser Kollege, Herr Söllig, hatte aufgrund einer
Eingabe beim Kreis unseren Betrieb besichtigt und festgestellt, dass wir uns mit
unmöglichen Produktionsbedingungen herumschlugen. Er sagte: In Einzingen
müssten die Frauen noch mit der Mistkarre ausmisten. Hier müsse man helfen.
Söllig war auf Einzingen gut zu sprechen und wir bekamen Baukapazitäten für
einen neuen Schafstall mit Bergeraum; es wurde der mordernste im Kreis.
1988
Eine Milchviehanlage für 300 Kühe und mit einer Rohrmelkanlage einschließlich
Melkhaus wurde bewilligt. Sie wurde von der ZBO (Zwischengenossenschaftliche
Bauorganisation) Berga, dort war unsere LPG Mitglied, auch gebaut.
Die LPG hatte auch an einer in Holdenstedt gebauten kooperativen
Schweinemastanlage Anteile.
1990
Nach der Wende gab es dann Veränderungen. Die Genossenschaft wurde wieder zu
einer Genossenschaft mit Tier- und Pflanzenproduktion umgebildet. Dr. Günther
wurde 1990 zum neuen Vorsitzenden gewählt, nachdem der noch amtierende
Vorsitzenden Rudi Stöckel zurücktrat.
Der Verfasser dieser Chronik ist froh, dass die Einzinger Genossenschaft einen Weg
zum Weitermachen gefunden hat, nicht in Ruin verfallen ist und die Bauern ihr
eingebrachtes Vermögen, die Inventarbeiträge, zurückerhalten haben. Möge der
Agrargenossenschaft der Weg in die freie Marktwirtschaft gelingen und der Boden
den Bauern gute Erträge bringen!